Auf mittelalterlichen Spuren unterwegs im Oberpfälzer Wald

Auf mittelalterlichen Spuren unterwegs im Oberpfälzer Wald

Wenn sich das Laub strahlend rot und gelb färbt, die Luft einen erdigen Geruch annimmt und uns ein kühler Wind um die Nase weht, dann ist er da, der Herbst. Mit ihm werden zwar die Tage kürzer und das Wetter rauer, doch das ist kein Grund, die Wochenenden oder Ferien auf der Couch zu verbringen. Ganz im Gegenteil: Im Oberpfälzer Wald warten hervorragende Ausflugsziele für abwechslungsreiche Tagestouren auf Familien, zum Beispiel in der Region zwischen Tirschenreuth und der Grenze zu Tschechien.

 

Los geht es mit einer Reise in die Vergangenheit. Diese startet im beschaulichen Städtchen Bärnau, wo sich der Geschichtspark Bärnau-Tachov befindet. Das größte archäologische Freilandmuseum Deutschlands hält spannende und vor allem authentische Einblicke in den Alltag des 9. bis 13. Jahrhunderts bereit. Bei einem Rundgang könnt ihr ein frühmittelalterliches Dorf durchstreifen, eine Turmhügelburg des 11. Jahrhunderts erklimmen sowie eine hochmittelalterliche Siedlung erkunden. Für eine kulinarische Stärkung um die Mittagszeit seid ihr im Museumslokal gut aufgehoben.

 

Auch veranstaltungstechnisch ist in den Herbstferien einiges im Freilandmuseum geboten: Am 4. und 5. November stellen sich jeweils von 10 bis 15 Uhr regionale Handwerksbetriebe in den Räumlichkeiten des Geschichtsparks vor und präsentieren dabei ihr Können und ihre Ausbildungsplätze. Darüber hinaus wird am 5. und 6. November Geschichte zum Greifen nah: Ehrenamtliche Darsteller zeigen zum Saisonabschluss, wie die Menschen des Mittelalters lebten, sich kleideten, arbeiteten und kochten. Vergesst nicht, den EntdeckerPass mitzunehmen, da ihr euch damit den Eintritt von sieben Euro spart.

 


Weiter auf mittelalterlichen Spuren geht es rund zehn Kilometer nordwestlich von Bärnau, in Liebenstein. Dort befindet sich auf einem Granitkegel eine Burgruine und lädt zu einer kleinen Wanderung ein. Wer Platz im Auto und deshalb Fahrräder an Bord hat, kann die Strecke vom Geschichtsmuseum aus innerhalb von gut 30 Minuten auch auf zwei Rädern bewältigen. Alternativ fahrt ihr mit dem Auto am besten den Parkplatz am Vizinalbahnradweg im Norden von Liebenstein als Ausgangspunkt an. Von hier erreicht ihr die Ruine nach rund einem Kilometer zu Fuß und könnt die Mauerreste sowie einen schönen Rundum-Ausblick bewundern.

 

Einen ebenso abwechslungsreichen wie spannenden Abschluss der Tagestour findet ihr am Nachmittag im Museumsquartier der Stadt Tirschenreuth, das bis 17 Uhr geöffnet hat. Dort habt ihr mit dem EntdeckerPass freien Eintritt und könnt in insgesamt drei Gebäuden auf Erkundungstour gehen. Ob „sprechende Fische“, Stadtgeschichte oder Ikonen-Ausstellung – insgesamt sieben Abteilungen lassen auf über 1.000 Quadratmetern sicherlich keine Langeweile aufkommen. Darüber hinaus laden verschiedene Spiel- und Medienstationen zum Mitmachen ein.

 

Wer an einem sonnigen Herbsttag statt Kultur lieber noch mehr Zeit in der Natur verbringen möchte, kommt rund fünf Kilometer südlich der Burgruine Liebenstein auf seine Kosten: Der Liebensteinspeicher, ein landschaftlich reizvoll gelegener Stausee, lässt sich über einen etwa acht Kilometer langen Rundweg sogar mit dem Kinderwagen umwandern. Wenn euch das zu viel ist, findet ihr im östlichen Teil, dem Zulaufbereich der Waldnaab, unbedrührte Natur vor, wo ihr die Seele baumeln und den Tag mit reichlich Frischluftzufuhr ausklingen lassen könnt. 

 

Möglicher Einstieg:
Parkplatz Vizinalbahnradweg, Liebenstein

ÖPNV Anbindung:
Regionalbahn bis Bad Salzungen, danach Buslinien 140 und 146 direkt nach Liebenstein

Wegstrecke inkl. Fußweg zum Kletterwald:
2 Kilometer auf überwiegend gut begehbaren Wegen, mitunter ist Trittsicherheit auf dem Weg zur Burgruine erforderlich, circa 20 Höhenmeter, Netto-Zeit ca. 45 Minuten

Wegpunkte:
Parkplatz Vizinalbahnradweg, Burgruine Liebenstein und zurück

 

Weitere EntdeckerPass-Ausflugsziele in der näheren Umgebung:
Geschichtsmuseum Bärnau-Tachov, Museumsquartier Tirschenreuth

 

 

Geheimtipp für Fahrradbegeisterte

Wenn ihr die Region zwischen Tirschenreuth und Bärnau komplett mit dem Rad erkunden wollt, kommt ihr voll auf eure Kosten: Hier verläuft nämlich ein Teilstück des sogenannten „Vizinalbahn-Radwegs“, eine ehemalige Bahntrasse, die nun als Fahrradweg dient. Die Strecke verläuft mitunter durch den Wald sowie auf sandigem Untergrund, ist teils aber auch asphaltiert.

 

Bei einer Fahrrad-Rundtour von Tirschenreuth über die Burgruine Liebenstein bis nach Bärnau und wieder zurück erwarten euch rund 250 Höhenmeter, von denen der Großteil auf dem Hinweg zu bewältigen ist. Auf dem Rückweg könnt ihr es dafür gemütlich rollen lassen und die wunderschöne Natur des Oberpfälzer Waldes auf insgesamt 30 Kilomentern Gesamtstrecke genießen.

 

 

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